Logo

Heimatwerk Grafschaft Glatz
Heimatwerk Grafschaft Glatz e.V. (ehem. Glatzer Visitatur)

Minoritenkirche Glatz

Weihnachtsgruß von Weihbischof Hauke

Mehr geht nicht

Weihnachtsdarstellung im Haus des Bischofs von Puyo/Ecuador
Zum Vergrößern hier klicken

Foto: zg.

Im Haus des Bischofs von Puyo/Ecuador fand ich diese Weihnachtsdarstellung. Beim ersten Blick fiel mir der Titel ein: „Mehr geht nicht“. Auf engstem Raum finden wir um das Jesuskind geschart Maria, Josef, zwei Hirten, ein Schaf und Ochs und Esel – wenn auch nur ihre Köpfe. „Mehr geht nicht!“ auf diesem engen Raum. Warum hat der Künstler alles so eng gestellt? Vielleicht will er sagen: „Schart euch um dieses Kind, das der Welt das Heil bringen will!“ Oder: „Schützt das junge und neue Leben, das Gott in die Welt geschickt hat! Es ist eure letzte Chance!“ Oder: „Die ganze Schöpfung freut sich über das Heil, das von Gott kommt, und kann es nicht fassen!“ Das Wort „Mehr geht nicht“ müssen wir nicht nur auf den engen Raum beziehen, sondern auch auf die Liebe Gottes, die sich im Kommen des göttlichen Kindes zeigt, das von Maria in Bethlehem unter dem Schutz des heiligen Josef geboren wurde und mit Freuden von den Hirten verehrt worden ist, die das mitgebracht haben, was sie hatten: ein Schaf.

Bis heute gilt dieses Wort: „Mehr geht nicht!“ Wenn auch die Menschen heute nach vielen Dingen verlangen, die ihnen Freude zu bringen scheinen, so kann doch Gott seine Geschenke nicht mehr vergrößern. Unsere Geschenke am Weihnachtsfest möchten eigentlich die Sehnsucht nach dem Schönen und Guten nicht stillen, sondern vergrößern. Bei Geschenken ist es doch so, dass wir uns immer nur kurzzeitig freuen und doch sofort die Frage aufkommt: Lässt sich das Angebot noch steigern? Jedes Jahr werden neue technische Geräte auf den Markt gebracht und scheinen derzeit „der letzte Schrei“ zu sein, den man nicht überbieten kann und den man unbedingt haben muss, um glücklich zu sein. Und dennoch weiß jeder: Im nächsten Jahr kommt noch etwas Besseres. Jetzt sind es das Smartphone zum Knicken und der durchsichtige Bildschirm und vielleicht im nächsten Jahr schon der Fernseher, der weiß, was wir gern sehen würden und uns das Programm vorlegt, das wir anschauen sollten.

Ich wünsche mir, dass alle Menschen spüren können: „Das reicht nicht zum Glücklichsein!“ Die Nachricht vom liebenden Vater, der seinen eigenen und einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, um uns das Heil des Paradieses zu schenken, kann durch Nichts überboten oder ausgetauscht werden. Die Sehnsucht nach gelingendem Leben außerhalb der Liebe Gottes führt in das Dunkel und den Egoismus, der uns krank macht. Wir dürfen an diesem Weihnachtsfest wieder hören, wie groß die Liebe Gottes zu uns Menschen ist und wie einfach es auch sein kann, ihm zu begegnen: nämlich mit dem, was wir haben – so wie es der Hirte auf unserem Bild getan hat. Interessant ist, dass nur bei den Weisen aus dem Morgenland die Geschenke aufgezählt werden. Von den Geschenken der Hirten schweigt das Evangelium. Oder? Die Hirten teilen mit, was sie auf den Feldern von den Engeln gehört haben: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens!“ Mehr können wir nicht sagen und tun: Gott die Ehre geben und den Menschen zur Erfahrung des Friedens helfen. Dann wird es ein Weihnachten, das uns wirklich froh machen kann. Das wünsche ich Ihnen von Herzen.

+ Weihbischof Dr. Reinhard Hauke
Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz
für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge

 

Joseph Andreas Pausewang „Abschied von der Heimat“ (1951)
Joseph Andreas Pausewang „Abschied von der Heimat“ (1951)

Im Namen des Heimatwerkes Grafschaft Glatz e.V. und des Grafschafter Klerus wünschen wir allen Landsleuten und uns Verbundenen ein frohes Weihnachtsfest und bei dem zunehmenden Alter, das auf uns alle zukommt, die feste Zuversicht, dass unser aller Leben in Gottes guten Händen geborgen ist und bleibt. Somit allen auch ein gesegnetes neues Jahr.

Elisabeth Brauner, Geschäftsführerin des Heimatwerkes,
Martin Karras, Präses des Heimatwerkes,
und Franz Jung, Großdechant

 

Weihnachtsbrief des Großdechanten

Gnadenbild von Wartha
Foto: Gnadenbild von Wartha

WEIHNACHTEN 2019

„Zur Hoffnung berufen“ (Eph 1,18)

Hoffe auf den Herrn und sei stark.
Hab festen Mut und harre auf den Herrn.

Herr, unser Gott, du hast deiner Kirche
die selige Jungfrau Maria
als leuchtendes Zeichen sicherer Hoffnung geschenkt.
Lass alle, die bedrückt sind von der Last des Lebens,
zu dir fliehen, Trost finden und die Herzen zu dir erheben.
Ich grüße dich, Maria auf all meinen Wegen.
Ich bitte dich um die Kraft, Gott zu loben.
Ich will, wie du,
in meinem Leben immer bei Jesus bleiben –
in Bethlehem und auf Golgatha.

Hoffe auf den Herrn und sei stark.
Hab festen Mut und harre auf den Herrn.

 
Gebet zur Telgter Wallfahrt 2019

 

Liebe Landsleute aus der Grafschaft Glatz und ihr Verbundene, liebe Verwandte, Freunde und Bekannte,

2017 habe ich zu Weihnachten das Gnadenbild von Albendorf verschickt, sonst das Gnadenbild von Maria Schnee als Kopie von Mariazell in der Steiermark, 2019 folgt nun ein weiteres Marienbild, das Gnadenbild von Wartha. Diesen Wallfahrtsort bezeichnen wir Grafschafter als Eingangstor in die Weite Schlesiens. Ein Tor oder eine Mauer öffnet oder verschließt.

Wie gern erinnern wir uns in diesen Wochen an den Fall der Mauer am 9. November 1989. Wie bedrückt uns aber auch die Progromnacht am 9. November 1938.

Heute ist uns für die ganze Welt das Kommen Jesu als Heiland, Messias, Tröster, Gottessohn notwendig. Die Welt mit ihren Kriegen wartet auf den Erlöser, der die Völker vereinigt, zusammenführt. Im Christentum finden wir den Weg des Heils und den Weg des Friedens.

Im Gnadenbild von Wartha hält Maria das Jesuskind auf ihrem Schoß und die Weltkugel in der Hand. Das Jesuskind reicht uns das Evangelium in der einen Hand – die Botschaft des Friedens und des Heiles für jeden – und segnet mit der rechten Hand alle Menschen guten Willens und auch die, die sich schwertun mit der Botschaft des Friedens. In den Gesichtem von Maria und Jesus kann man ein zartes, wohlwollendes Lächeln beobachten, daher wird das Schnitzwerk aus dem 12. Jahrhundert als lächelnde Madonna bezeichnet. Das passt auch für die heutige Zeit, in der es die Kirche schwer hat und sich auch schwer tut. Mich erfüllt dieses Gnadenbild in der Krise der Kirche mit neuer Zuversicht.

Liebe Christen, nun bin ich inzwischen 83 Jahre jung geblieben, aber auch 83 Jahre alt geworden. Seit 36 Jahren stehe ich im Dienst meiner Landsleute und darüber hinaus auch noch im Dienst der Gemeinde. Wie dankbar bin ich, dass ich noch gesund bin und weiter arbeiten darf so gut es geht! Ihr Gebet hat geholfen und hilft noch immer weiter. Ihre Glückwünsche zu Geburts- und Namenstag ermutigen mich. Ich danke herzlich dafür. Ihre Spenden für die Grafschafter Arbeit, für den Gerhard Hirschfelder-Kreis, für unsere Grafschafter Missionare – noch 12 an der Zahl gegenüber 36 bei meinem Silberjubiläum 1989 – helfen uns weiter. Ihr Mitwirken bei Heimattreffen, Wallfahrten in Telgte, Werl und in die Heimat macht mich froh, auch bei weniger werdenden Zahlen. In Pfarrer Martin Karras aus Burgdorf bei Hannover haben wir einen sehr guten Präses und Verantwortlichen für das Heimatwerk Grafschaft Glatz e.V. Ich unterstütze ihn so gut es geht.

Auch im Namen von Pfarrer und Präses Martin Karras Ihnen ein Lächeln von Maria und Jesus zu Weihnachten 2019 und Gottes Segen für Sie, Ihre Familien, für Euch und für Dich ganz persönlich für das Jahr 2020.

Mit herzlichen Grüßen
 
Ihr, Euer und Dein
Franz Jung
Großdechant

 

zurück